ellaOne® oder PiDaNa®

ellaOne® bietet als Pille danach die höhere Wirksamkeit

ellaOne® und PiDaNa® haben mit HRA-Pharma denselben Hersteller.
ellaOne® wurde als Pille danach im Mai 2009 auf dem Markt in Europa zugelassen. Im September 2009 fand die Markteinführung von ellaOne® in Deutschland als verschreibungspflichtiges Medikament für die Notfallverhütung statt. Seit dem 16. März 2015 ist sie rezeptfrei erhältlich.
PiDaNa® ist als Pille danach seit 2011 auf dem deutschen Markt und soll mit dem Wirkstoff 1,5 mg Levonorgestrel (LNG) zur Verhütung einer Schwangerschaft nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen werden.

Tabelle: Unterschiede ellaOne® und PiDaNa im Vergleich zur Spirale danach

ellaOne® beinhaltet als Pille danach 30 mg von dem Wirkstoff Ulipristalacetat (UPA). Oft wird ellaOne® als die „neue Pille danach“ bezeichnet, weil sie sich im Wirkstoff und im Einnahme-Zeitfenster von der bisherigen Standard-Pille danach auf Basis von dem Wirkstoff Levonorgestrel unterscheidet.
ellaOne® ist mit seinem Wirkstoff Ulipristalacetat derzeit das Mittel der Wahl und die Pille danach mit der höchsten Wirksamkeit, weil es im Gegensatz zum bisherigen Levonorgestrel-Präparat (PiDaNa®) auch noch wirkt und eine Schwangerschaft verhindern kann, wenn es kurz vor dem Eisprung eingenommen wird. ellaOne® kann bis zu 120 Stunden (fünf Tage) nach ungeschützten Geschlechtsverkehr  von der Frau eingenommen werden, mit dem Ziel eine Schwangerschaft im Nachhinein zu verhindern. Für PiDaNa® hingegen ist nur ein Zeitfenster von 72 Stunden (3 Tage) vorgesehen.
Die Sicherheit der Verhütung einer Schwangerschaft ist mit der ellaOne® wie auch mit PiDaNa® allerdings am höchsten, wenn die Einnahme so schnell wie möglich nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr erfolgt. Je mehr Stunden vor der Einnahme vergehen, desto unsicherer werden ellaOne® und PiDaNa® als Pille danach im Rahmen einer Notfallverhütung.
Die besten Ergebnisse werden mit PiDaNa® als Pille danach auf dem Wirkstoff Levonorgestrel  basierend erzielt, wenn die Einnahme innerhalb von 12–24 Stunden nach dem Verhütungsunfall erfolgt.

Wichtig: Immer wieder werden Frauen  trotz Einnahme der Pille danach schwanger. Dies geschieht unabhängig vom Pille danach-Präparat, denn die Pille danach kann lediglich einen noch nicht stattgefundenen Eisprung verschieben. Haben der Eisprung und der ungeschützte Geschlechtsverkehr zufällig zeitgleich stattgefunden, kann die Pille danach nichts mehr ausrichten und es kommt zu einer Schwangerschaft. Nur die Kupferkette oder die Kupferspirale können eine Schwangerschaft mit einer über 99 %igen Sicherheit verhindern, auch wenn der Eisprung schon erfolgt ist.

1 Deutsche Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin (DGGEF) e.V. und Berufsverband der Frauenärzte (BVF) Thomas Rabe und Christian Albring: Notfallkontrazeption – ein Update S. 2 – Update vom 4.02.2013
2 Deutsche Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin (DGGEF) e.V. und Berufsverband der Frauenärzte (BVF) Thomas Rabe und Christian Albring: Notfallkontrazeption – ein Update S. 3 – Update vom 4.02.2013
3  Deutsche Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin (DGGEF) e.V. und Berufsverband der Frauenärzte (BVF) Thomas Rabe und Christian Albring: Notfallkontrazeption – ein Update S. 3 – Update vom 4.02.2013
4 GV = Geschlechtsverkehr